Mitbauprojekt – Bewegungsverführer am Vor- und Nachmittag...

Schleifmaschine, Akkuschrauber, Kreissäge und Tauchsäge. Das sind keine alltäglichen Maschinen aus dem Werkunterricht, sondern Maschinen, die für das Mitbauprojekt an der Grundschule Simmershausen benötigt wurden. In der Zeit vom 11.06.2019 – 21.06.2019 haben Eltern, Großeltern, Lehrerinnen und Lehrer, Betreuungspersonal, Schüler und Freunde der Schule im wahrsten Sinne des Wortes „Hand angelegt“. Sogar Achim Kessemeier, langjähriger Schulleiter der Grundschule Simmershausen und seit einem Jahr im Ruhestand, half tatkräftig bei der Umsetzung des Projektes. Doch wie kam es dazu? An unserer Schule lernen 120 Kinder, wovon mittlerweile knapp 80 Kinder für die Nachmittagsbetreuung angemeldet sind. Klar ist, dass die Kinder die gesamte untere Lernlandschaft nutzen müssen. Daher hat das Lehrerkollegium gemeinsam mit dem Betreuungspersonal an fünf Workshops ihre neue Raumkonzeption unter Leitung von „raumundteam“ entwickelt. Zuvor haben die Schülerinnen und Schüler ihre Visionen der neuen Lernlandschaft aufgemalt, um sie in die Überlegungen der Erwachsenen einfließen zu lassen. Entstanden sind nun drei Lernhäuser, die zur Gruppenarbeit und zum gemeinsamen Spielen genutzt werden können. Hier können sich die Kinder zurückziehen, sind von der Umgebung „abgeschottet“ und dennoch für die Lehrkräfte und das Betreuungspersonal sichtbar. Ergänzt wird das Angebot durch zwei Lernbäume. Unter diesen haben insgesamt sieben Kinder die Möglichkeit an den höhenverstellbaren Tischplatten im Sitzen oder Stehen arbeiten. Dieser Einbau ermöglicht es den Kinder ihren individuelle Haltungsbedürfnissen nachzukommen und variabel je nach Verfassung anzupassen. Abgerundet wird die Lernlandschaft durch eine schiefe Ebene, deren Muster durch sieben Kinder erarbeitet wurde. Auf der Ebene können langsame Grundbewegungen wie balancieren oder auch hüpfen durchgeführt werden, die durch die Steigung zusätzlich herausfordernd sind. Das gestaltete Muster erlaubt es den Kindern außerdem eigene Spiele auf der Ebene zu entwickeln. Die hergestellten Einbauten verführen die Kinder zur Bewegung und bereichern das Bewegungskonzept unserer Schule durch individuell anpassbare Haltungsänderungen.

 

Während der Mitbauwoche war spürbar, wie stolz die Kinder waren, dass sich ihre Eltern aktiv für sie einsetzen, ihre Ideen gehört werden und sie selbst zum Gelingen des Projektes beitragen können. Bei den Eltern wurde deutlich, dass sie nicht für kleinere Hilfsarbeiten eingespannt wurden, sondern Wolfgang Spinnler (Raumholz) hat es geschafft, auch vermeintlich handwerklich unbegabte Erwachsenen wichtige und tragende Aufgaben zuzusprechen. In der letzten Schulwoche konnten wir bereits einen veränderten Umgang der Kinder untereinander in der Lernlandschaft erkennen, sowie eine veränderte Arbeits-, Lern-, und Spielatmosphäre. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal für die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer bedanken, die zur positiven Umsetzung des Projektes beigetragen haben. Darüber hinaus möchten wir uns bei unserem Schulträger, dem Landkreis Kassel, bedanken, der bei der Planung wichtige Impulse gegeben und unser Vorhaben zielführend unterstützt hat.

 

 

 

Ein großer Dank gilt allerdings auch den Stiftungen, die durch die finanzielle Förderung dieses Projekt erst ermöglicht haben. Darunter ist das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. zu nennen, das uns mit 5000,00 Euro unterstützt hat.

 

 

 

Weiter Förderer waren:

 

Johann und Maria Herr-Stiftung: 6.000,00 Euro

 

Ikea-Stiftung: 16.500,00 Euro

 

Ein Herz für Kinder e.V.: 7.500,00 Euro