Als die Kinder das Thema der nächsten Sachunterrichtsstunden hörten, sah man wenig Begeisterung in ihren Gesichtern. Nach dem Sachzeichnen einer ihnen bekannten Brücke erhielten sie den Arbeitsauftrag, eine Brücke aus sieben Bausteinen zu bauen. Dadurch war das Eis mit dem Thema gebrochen. Sofort fingen die Kinder an zu bauen und präsentierten stolz ihre Lösungen. Neben der Balkenbrücke, die viele Kinder auch in den Zeichnungen aufzeigten, lernten sie als nächstes die Kragbogenbrücke kennen. Bei dieser Brückenkonstruktion handelt es sich um eine Brücke ohne Stützen. Zuerst kamen Äußerungen wie „das geht doch gar nicht“ oder „das kann nicht halten“. Aber nach ein wenig Probierzeit entstanden die ersten Ergebnisse. Dabei konnten alle Kinder ihre Ergebnisse auf Stabilität prüfen und in den nächsten Stunden durch Gegengewichte stabiler bauen.
Auch bei den nächsten Brückenkonstruktionen, der Keilsteinbogenbrücke und der Leonardobrücke bestand zuerst Unsicherheit, wie diese Brücken halten sollen. Doch gemeinsam mit ihren Partnern konnten die Schülerinnen und Schüler auch diese Brücken bauen. Dabei ließen sie sich vom Zusammenfallen der Brücken nicht abhalten, sondern arbeiteten im Team gemeinsam am Wiederaufbau und an der Optimierung. Mithilfe der Sachzeichnungen konnten die Lernenden diese Erkenntnisse festhalten.
Die Fachwerkbrücke erinnert die Kinder sofort an die Fachwerkhäuser, die es in der Umgebung häufig gibt. Sie entdeckten, dass das stabile Dreieck sowohl an den Brücken, aber auch bei ihnen Zuhause an Regalen oder Fahrrädern zu finden ist.
Mit der Konstruktion der Hängebrücke endete die Unterrichtseinheit. Diese Brücke wird als „die Königin der Brücken“ bezeichnet. Dabei wurden von Kindern nochmals gute Zusammenarbeit im Team verlangt, um diese Brücke aufbauen zu können.
In der letzten Stunde vor den Herbstferien sagte ein Junge: „Ohne Brücken bauen, ist es für ihn kein Sachunterricht mehr“.